Tag 2 oder warum ich mich die nächsten 5 Tage nicht mehr bewegen…
Die neue Matratze? Um mit Horst Lichter zu sprechen, ein Träumchen.
Gegen 8 Uhr, man höre und staune, werde ich wach. Also knapp 11 Stunden durchgeschlafen. Hammer. Nun treibt mich aber doch eine älter werdende Blase im Joint Venture mit einer gleich alten Prostata hinaus. Ich tue also, was ich tun muss (und ich muss wirklich!) und setze nach der Rückkehr zunächst mal einen Kaffee auf. Gestern gelernt und bis heute nicht vergessen. Alz-was?
Läuft bei mir.
Nach dem Kaffee entschließen ich mich, zunächst dem Strand einen Besuch abzustatten. Erfreulicherweise liegt der Sparmarkt auf dem Weg, so bunker ich noch 2 Brötchen unbekannter Machart. Ich bin bekannterweise der niederländischen Sprache nicht so zugewandt und hier gibt es Erläuterungen nur in dieser Sprache, also herzhaft in ein Brötchen gebissen und was soll ich sagen, passt.
Mit der Wegzehrung geht es also in Richtung Strand. Als „Nahziel“ habe ich das Ecomare ausgemacht. EineArt Touristenattraktion mit Seehundstation.
Mein Campingplatz liegt auf halbem Weg zwischen Den Burg und dem Strand. Wohin ich auch will, ich muss mehr als ein paar Schritte laufen.
Schließlich und endlich erreiche ich das Ecomare, wiederstehe aber den Kleinkind-großen Augen eines plakativ am Eingang beworbenen Heulers und spare mir die 13€ Eintritt. Stattdessen treibt es mich weiter zum Strand.
Der liegt auch ein paar Minuten später in seiner vollen Pracht vor mir. Die Weite des Blickfeldes, das Rauschen der Brandung, der feine Sand unter meinen Füssen, fühlt sich alles wie Urlaub an, könnte also auch Urlaub sein.
Ich wandle also den Strand entlang, erwerbe in einem der hier natürlich auch ansässigen „Stores“ aber vorher noch eine Kappe, die mein mittlerweile längeres Haupthaar im Zaum halten soll. Gut so, denn der Wind ist doch heftiger als in Gladbeck oder dem Sauerland.
Ich nehme also ein paar Meter Strand unter die Füße und gehe dann zurück zum Campingplatz um eine verdiente Mittagsruhe einzuschieben.
Wer ruht ist kräftig und nicht zuletzt die gewollt fehlende Unterhaltung der staatlichen oder privaten Unterhaltungsindustrie treibt mich nach einer kurzen Pause in den nächsten Ort, der in etwa genauso weit entfernt ist, wie der Strand.
Also auf nach Den Burg.
Nun, über den Ort gibt es tatsächlich nicht viel zu berichten. Ein Touristenlädchen neben dem anderen. Mit etwas Glück finden ich aber tatsächlich einen Bäcker, bei dem ich etwas Wegzehrung abgreifen kann, wiewohl ich auch hier nur die Hälfte verstehe, da eben alles auf Niederländisch niedergeschrieben ist. Passt aber auch diesmal. Will heißen, ich habe nicht aus Versehen irgendeine wahnsinnige Backkombination gewählt, die den Holländern geläufig ist, uns Deutschen aber im Zweifel tagelang schwer im Magen liegt.
Also weiter durch en Ort und im großen Bogen zurück zu meiner temporären Heimstatt.
Und was soll ich sagen bzw. schreiben? Am Ende jubelt mir mein digitaler personal trainer knapp 36000 Schritte ins Ohr. An einem normalen Tag im Büro schaffe ich evtl., also wenn es gut läuft knapp 6000.
Ich könnte also die nächsten 5 Tage rein statistisch völlig komatös irgendwo rumliegen und hätte meinen Schnitt im Sack.
Habe ich aber nicht vor. Morgen geht es nach Hoek Van Holland.
Warum dahin?
Relativ einfach. Es war der Ort an der Küste mit den wenigsten Niederschlägen in den nächsten Tagen. Mal schauen, wie es dort aussieht.
Davon dann morgen mehr. Jetzt schlagen die 36K Schritte erbarmungslos zu…………