Tag 01 oder Johanniskreuz, nie gehört…..
Aber ich fange mal vorne an, also für mich eigentlich eher mit dem Tag 00, was passend ist, da die Anreise von Oer-Erkenschwick nach Niederkassel sich als ein zähes, molasseartiges Unterfangen darstellte.
Den Satz „Wer im Ruhrgebiet lebt, dem gefällt es überall“ temporär aus dem Gedächtnis eliminierend startete ich von Oer-Erkenschwick tatsächlich nur über Bundesstrassen Richtung rheinische Tiefebene und konnte so touristische Perlen, wie Recklinghausen, Castrop-Rauxel und nicht zuletzt Bochum und Witten auf verstopften Gassen motorradtechnisch „durchwandern“.
Am späteren Mittag zog es mich aber, nach einem Telefonat mit Uli im bergischen Land dann doch auf die Autobahn. „Schlimmer kann es nicht kommen“, dachte ich mir, aber weit gefehlt. Leverkusen und Köln entpuppten sich als Dombauareal mit Stau drumherum. Mehr als Stop-and-Go war einfach, bis kurz vor Niederkassel nicht möglich.
Aber bitte, auch 30 Minuten mit dem nackten Boppes auf der heißen Herdplatte gehen irgendwann vorbei und Uli und seine bessere Hälfte (tut mir leid, Uli, aber vielleicht ließt Verena mit :-)) taten ihr bestes um den schlechten Eindruck der Strassen durch ein leckeres Abendessen zu mildern. Was ihnen auch gelungen ist.
Doch nun zum heutigen Tag.
Das Feldbett, das man mir zur Verfügung gestellt hatte, versah seinen Dienst hervorragend und so „krieche“ ich am Morgen Richtung Bad und nach erfolgreicher Begradigung meines Rückrats aufrecht Richtung Frühstückstisch, der reich gedeckt ist.
Stärkung ist wichtig, wissen wir, also Kurt und ich doch noch nicht so ganz, was uns heute erwarten wird.
„The boss leads the pack“. Bin gespannt.
So, eigentlich kann es dann losgehen. Vorsichtshalber habe ich zur besseren Orientierung innerhalb großer Menschenmassen für alle Teilnehmer ein „Laibchen“ drucken lassen. Damit keiner verloren geht. Getreu dem Slogan aus „Das Leben des Brian“:
„Folget der Flasche“ in diesem Fall „Folget dem Shirt“, das übrigens farblich der Haarfarbe der Teilnehmer angepasst ist …….
Die Abfahrt gestaltet sich dann durchaus entspannt. Keiner hat was vergessen (meint er) und alles ist verstaut. Verena macht noch kurz ein „Gesamterscheinungsbild“ um es dann mit Anzahl und Aussehen der Heimkehrenden zu vergleichen.
Nicht das wir unterwegs …… irgendwen aufgabeln und mitbringen ……..
In Cochem gibt es dann die erste längere Pause, nicht zuletzt für den einzigen Raucher unter uns. Tun wir zwei Nichtraucher aber gern.
Bei mir ist der Wunsch nach einer Zigarettenpause ja erst ein paar Monate her. Ich kann das also mehr als nachvollziehen.
Wie Uli unumwunden in heiterer Athmosphäre zu erzählen weiß, hat er offensichtlich mehr als eine Immobilie. Und hier also eine Beweißaufnahme des Burgherren (vorn in schwarz-weiß), mit seiner Burg (hinten in grau-braun).
On the road muss hin und wieder ein kurzer Stop eingelegt werden. Die einen quält das fehlende Nikotin, die anderen das fehlende Granufink ……..
Eigentlich waren wir schon im Hotel zum Einchecken, mussten dann aber kurzfristig noch einmal nach Trippstadt, da die Hotelzimmer in bar bezahlt werden mussten. Offensichtlich gab es bundesweit Probleme mit der Zahlungsterminals und auf eine Überweisung wollte man bei unbekannten Bikern dann doch nicht setzen. Also, 5km zur Finanztanke und 5km zurück……
Aber irgendwann läufts dann doch und wir können uns kurzfristig zurückziehen.
… was aber die ganz tapferen nicht davon abhält nur eine gefühlte Fentosekunde später bei Routendiskussionen im Kopf und Kaffee und Kuchen auf dem Tisch (bereits verputzt, daher nicht mehr sichtbar) aber immer noch „in Kutte“ den Tag durchzugehen.
Bevor ich zum letzten Bild komme, natürlich ein Fazit des Tages.
Niemand ist zurück ……… wer meinen Block öfter ließt, der weiß was ich meine.
Hat also alles geklappt. Uli hat vorn den „Führer“ hervorragend abgegeben und wir Zivis sind willig gefolgt. Das Wetter durchwachsen aber immer trocken, die Straßen “ launisch beschwingt“, also alles im grünen Bereich.
Und nu, zum Hotel ……
So sieht als am Johanniskreuz eine Rechnung für ein Abendessen für 3 Personen aus.
Wer sich nun fragt, bei 123€, da haben es die Herren aber knallen lassen, weit gefehlt. Wir erliegen der Hausmannskost „Rinderroulade mit Klößen“. Roulade knapp unterhalb der Kantinengröße, die Klöse gigantisch und in zweierlei Ausfertigung. Auf der „Rechnung“ unter Rol zu finden, 28,50€.
Da drunter, kaum lesbar, der Salat. Groß und lecker aber nicht im obigen Preis enthalten und mit 6,50€ auch nicht unschlagbar günstig. In den meisten Lokalen gibt es im Preis des Hauptgerichtes einen Salat dazu, hier nicht. Also Essen zusammen 35€. Da gibt es im Ruhrgebiet auch schon was nettes im Steakhaus…….
Die Getränke schlagen noch einmal mit 18€ zu Buche für 1 Spezi, 2 Bier und einen Kaffee. Und das Ganze natürlich auch wieder bar….. denn nur Bares ist Wahres.
Das Frühstück, auf das wir gerade warten schlägt zum Hotelpreis noch einmal mit 17,50€ zu Buche, mithin irgendwo im Bereich von 90-95€ für ein Einzelzimmer.
Ich glaube, ich warte mal das Frühstück ab und melde mich dann heute abend noch einmal mit einem Gesamteindruck.
In diesem Sinne, stay tuned ……
2 Replies to “Tag 01 oder Johanniskreuz, nie gehört…..”
Jungs, weiterhin gute Fahrt und passt auf euch auf. Eine schöne Zeit und bin gespannt auf die nächsten Einträge.
Hallo Willi,
natürlich werde ich weiter berichten. Danke für die liebe Wünsche, die wir sicher 1:1 umsetzen werden…..