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Eine Vorderrad-Wippe, oder wie man Kunden hält.

Eine Vorderrad-Wippe, oder wie man Kunden hält.

Nachdem ich im Winter mein geliebetes „Schlachtschiff“, eine K1200RS abgegeben hatte, sie wurde mir einfach zu schwer, nicht nur beim Rangieren, nein, auch beim Fahren, und ich tatsächlich nach (fast) 40 Jahren darüber nachdachte, das Moppedfahren komplett an den berühmten Nagel zu hängen, zusammen mit Helm, Kombi und Handschuhen, packte mich der Virus aber doch wieder und so fand eine Kawa Z1000 aus 2008 in meiner Garage ein neues, beschauliches Zuhause.


Die Teile kommen tatsächlich ohne Mittelständer, was zwar Gewicht spart, so einfache Dinge wie Ölstandskontrolle aber für einen Einmann-Betrieb in den Bereich des gehobenen Monteurballets verschiebt.
Montageständer waren vorhanden, der Versuch, die Maschine alleine mit halb angedocktem Ständer in die Senkrechte und dann auf den Ständer zu bugsieren, würde aber auch Experten in den Bereich „kippelig“ verweisen.

So reifte die Idee, eine Vorderradwippe zu erstehen, um das Bike dort zunächst sicher senkrecht abzustellen und dann vorn und hinten die Montageständer anzusetzen.

Gedacht, getan. Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt, hoffte ich ein günstiges Schnäppchen auf der Messe schießen zu können, was aber fehlschlug. Nicht, das ich nicht schußbereit gewesen wäre, die Kreditkarte lag die ganze Zeit fest im Anschlag, nein, allein das Ziel über Kimme (die eigene Nasenspitze) und Korn (die vorschriftsmäßig gehaltene Kreditkarte) angepeilt, tauchte nirgendwo auf.

Mir war relativ schnell klar, das ich, um wirklich in den Besitz einer solchen Wippe zu gelangen, den „normalen“ Weg in eine der zahlreichen Vertretungen der Motorradzubehörindustrie wagen musste, wo es sicher irgendwo so ein Teil im „Sale“ gab.

Also direkt nach der Messe zu Polo, da diese Firma auf dem Weg in die Essener Innenstadt als erstes am Weg lagert. Und wer schon einmal von Norden kommend über die B224 nach Essen gefahren ist, der wird nachvollziehen können, das man dieses Unterfangen, genauso wie einen Zahnarztbesuch nicht unnötig verlängert.

Und tatsächlich wurde ich dort auch fündig. Das Teil war natürlich „im Sale“ und mit knapp 50€ durchaus erschwinglich.
Also, Kreditkarte anlegen, auf dem Terminal abdrücken und 3,2,1, meins. Oder für Sprachgenies, 6,5,4, mir.
Ich fragte den willigen, weil vermutlich nach Umsatz bezahlten Verkäufer noch, ob, entgegen den Kundenmeinungen, das Teil auch zu bedienen sei, wenn man es nicht am Boden verschraubt. Und er bejahte das, willig, weil….. s.o.

Am Sontag dann der erste Test. Wippe ohne Anleitung zusammengebaut, aufgestellt und ……. funzt net.
Das ansonsten sehr wohldimensionierte Stahlrohr, am Ende mit lustigen Hartplastikkappen versehen, weigerte sich, auf dem Betongrund meiner Garage soviel Reibung aufzubauen, das es möglich gewesen wäre, die Maschine in die Wippe zu fahren.

Also, an sich und so wie es aus der Verpackung kam und ohne Befestigung am Boden tatsächlich nicht zu gebrauchen.

Nun kam mir heute die Idee, das Teil auf eine Gummimatte zu stellen. Eine jener Matten, die in einschlägigen Baumärkten als „rumpellindernde“ Matten für Waschmaschinen feilgeboten werden und mit knapp 11€ zwar eigentlich sündhaft teuer sind, weil sie in der Herstellung vermutlich nur 1,50€ kosten, aber bitte, wenns hilft.

Nun, was soll ich sagen. Matte ausgelegt, Wippe draufgestellt, Mopped rein- und wieder rausgeschoben, passt.
Ich war so glücklich, das ich das ganze ca. 10 mal wiederholt habe, bis mich die Nachbarn stoppten.

Fazit: Zum einen sollte man auf die Kundenmeinungen hören, denn schließlich ändern sie ja nichts, egal ob positiv oder negativ.
Negative werden auf den Webseiten der einschlägig Verdächtigen immer mit dem Hinweis „Sie können den Artikel gerne umtauschen“ versehen.
Ja bitte, in was denn umtauschen? In ein anderes Teil, das ebensowenig ohne Zuhilfenahme nicht mitgelieferter add-ons funktioniert?
Zum anderen, wie muss ich mir die QS-Abteilung der Firmen vorstellen?
Da versucht so ein pickelgesichtiger Qualitätsbachelor eine Maschine ca. 20 mal in die Wippe einzuführen (auf Beton, nicht auf Teppich!), scheucht diese dabei ca 100m quer durch die Halle (ohne Erfolg) um dann völlig entkräftet ins Prüfprotokoll „passt schon“ zu schreiben?

Liebe Freunde der Zubehörindustrie, so vergrault man eher Kunden, auch wenn man zu den Platzhirschen gehört.
Testet Euren Kram doch bitte auf Herz und Nieren, bevor Ihr das Zeug in Tonnen auf die Kundschaft loslasst.
In diesem Fall würde es z. B. schon reichen ein paar Streifen Gummi dem Karton beizulegen, die man auf die Stellfläche kleben kann. Kosten Euch im Großhandel vermutlich nicht mal 0,05€, machen aber den Kunden deutlich zufriedener.

Aber, wem sag ich das ……..

One Reply to “Eine Vorderrad-Wippe, oder wie man Kunden hält.”

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