Such den Sack …

Bis zur Rente ....

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Rauchfrei seit 1062 Tagen.......

Smoke free for 1062 days.......

Der Junge muss mal an die frische Luft ….

Der Junge muss mal an die frische Luft ….

….denn so wie das Jahr 2023 bisher angefangen ist, geht es hoffentlich nicht weiter.
Andauernde Regenfronten und kühles Wetter haben nicht gerade zum Moppedfahren eingeladen, zumindest nicht, wenn man allein unterwegs ist.

Und so kommt es, das ich zunächst aus eine Whatsapp-Motorradgruppe durch den Admin entfernt werde, wobei ich mir allerdings nichts denke. Passiert hin und wieder, ist aber seitdem ich psychisch begleitet werde nicht mehr so schlimm. Hauptsache die große Klappe bleibt :-).

Aber, nur eine meiner berühmten Fentosekunden später, bin ich eingeladenes Mitglied in einer anderen Gruppe, in der sich ebenfalls Moppedfahrer herumtreiben. Sapperlot, Licht und Schatten, oder vielmehr Schatten und Licht in so kurzer Abfolge……..wo sind meine Herztropfen?

Nicht nur das, es geht weiter Schlag um Schlag.
Fast sofort folgt eine Umfrage, wann man denn zu einem WE in der Eifel starten kann, evtl. von Freitag bis Montag.
Die Umfrage wird knackig schnell durchgezogen, das Ergebnis verkündet. Wer sich bis dato in der Gruppe gar nicht geäußert hat, fliegt raus. Knallhart! Der Besen hat Stahlborsten! Wer nicht will, der kann uns mal!
Also mir gefällt’s. Nun kann ich aber eigentlich auch immer ……… also Moppedfahren.
Ich bin halt sozial einfach gestrickt.

Und so wird dann das WE vom 12. – 14. Mai festgelegt.
Der Gruppenadmin bzw. die Gruppenadmine besorgt nach Rückfrage entsprechende Zimmer in, moment, muss ich noch mal nachlesen ……. Wissmannsdorf. Nie gehört.
Aber, wir vertrauen Claudia unisono (sonst will es ja auch keiner machen…..).

2 Teilnehmer müssen leider vorher trotz Buchung noch absagen, aber immerhin bleibt es bei 4 Teilnehmern inkl. meiner Wenigkeit.

3 Treffen sich schließlich am Freitag Morgen zu einem kurzen, gemeinsamen Frühstück, bei dem, so wird erzählt, auch Norbert, seines Zeichens einer der „Rückzieher“ kurz auftaucht, um die Truppe in Augenschein zu nehmen und somit vorbereitend für die nächste Tour die möglichen Mitfahrer in Augenschein zu nehmen.
Und, Norbert? Wie war der erste Eindruck? Beim nächsten Mal klappt es? Wollen wir doch hoffen.

Ich selbst unterliege dem Zwang zunächst am Freitag Morgen geriatrische Behandlung einzufordern und ein paar Stunden zu arbeiten. Mache mich daher gegen 14 Uhr auf den Weg, der hauptsächlich, bis ca. 90 Kilometer vor dem Ziel aus Autobahn besteht.

Ich treffe aber mit den anderen Teilnehmern, namentlich wären da Claudia, (Sa)Bine und Reiner, fast zeitgleich auf dem Hof der Unterkunft ein.

Nach dem üblichen Prozedere, das in diesem Fall bei labyrinthartigem Hotel etwas länger dauert, werde ich per Telefon durch unsere „Führerin“ an die Theke zitiert. Das berühmte „Stiefelbier“ sei bereits angezapft, informierte man mich. Ich hatte bei Stiefelbier eher an ein Trinkgefäß aus meiner weit zurückliegenden Studentenzeit gedacht, denn an ein Bier, das man direkt nach der Ankunft, also quasi noch in dampfenden Moppedstiefeln zu sich nimmt. Daher gedachte ich zunächst in den leichten Bieranzug zu schlüpfen. Keine Chance!

Nun, bei einem Bier bleibt es (natürlich) nicht. Auch die Küche liefert Deftiges vom Herd und so geht der erste Abend recht zügig an der Theke (da habe ich auch schon lange nicht mehr gestanden) zu Ende.

Nun mag man denken, wenn es am Vorabend bis in die berühmten Puppen geht, dann kommen die älteren Herrschaften doch bestimmt am nächsten Morgen nicht so richtig zu Potte, oder?
Ja aber weit gefehlt. 8:30 Uhr ist Reiner’s und auch meine Zeit, dem Morgen ein paar frisch geputze Zähne zu zeigen. Die Damen tun das Gleiche nur ein paar Minuten später.
Wobei noch zu erwähnen ist, das Reiner offensichtlich in einem Anfall seniler Bettflucht schon zu morgendlichen Zeiten, an denen selbst die Sonne noch nicht richtig wach ist, ihr Erscheinen bereits auf digitales Zelluloid gebannt hat, was weiter unten in der Galerie zu bewundern ist.

Man muss auch zu diesen frühen Zeiten erkennen, das das weibliche Geschlecht eben doch etwas mehr Anlauf braucht, um den Tag nach dem Frühstück im wahrsten Sinne des Wortes ins Rollen zu bringen.
Ich spiele kurz mit dem Gedanken ob dieser ausufernden Wartezeit eventuell doch noch mit einem Medizinstudium zu beginnen, verwerfe aber den Gedanken sofort, nachdem mir Claudia sprachlich den hübsch lackierten Nagel ihres rechten Mittelfingers zeigt, als ich sie davon in Kenntnis setze.
Und wer will es sich schon mit der Tourguide:in verscherzen. Man kann Menschen in den Niederungen der Eifel allein lassen und sie werden nie mehr gefunden ………

Trotz allem kommen wir nach zusätzlichem Kaffee, der ein oder anderen Rauchware und dem ein oder anderen Gespräch mit anderen Fahrern endlich gegen 10 Uhr vom Hof.

Reiner fährt vorneweg …….. ich hätte also die Idee mit dem Studium gar nicht verwerfen müssen ………
Nu isset zu spät…..
Reiner fährt einen Reifen, der temperaturmäßig eher bei „heiß“ einzustufen ist. Ich versuche dran zu bleiben und wie man mir zum Abschluß des Tages attestiert, gelingt mir das auch einigermaßen.
Inwieweit bzw. ob Reiner auf Grund meiner „Landmaschine“, wie er sie liebevoll nennt, etwas den Gang rausgenommen hat, kann ich nicht sagen, bzw. verrät er mir nicht.
Aber alle machen einen zufriedenen Eindruck un das freut den 2-Rad-Trucker dann doch etwas.

Claudia hat die Tour mit aufgezeichnet und den Link zum Video „öffentlich“ freigegeben.
Daher darf und muss ich ihn hier einfach teilen und muss mir nicht im Nachhinein den Kopf zermartern, wo wir den jetzt waren……..

Interessanterweise stelle ich fest, das es keine Aufnahmen vom abendlichen Gelage gibt.
Nun, ist vielleicht auch besser so. Ganz nach dem Motto: Was in Wißmannsdorf passiert bleibt in Wißmannsdorf…….woll?
Nur soviel, der zweite Abend endet wie der erste. Spät und nach dem Genuß des ein oder anderen Gerstenkaltgetränkes, vergorenem Rebensaft und gebranntem Obst…… um das Gespräch viskoser zu gestalten. Was auch tatsächlich gelingt.

Auch am nächsten Morgen sind die Herren deutlich früher en place, wie der Franzose zu sagen pflegt. Die Damen gönnen sich die ein oder andere Minute Augentraining mehr, schaffen es aber dennoch rechtzeitig zum Frühstück zu erscheinen. Ich könnte schon halb auf dem Weg zum Arztexamen sein ……. ernsthaft.

Aber, die Erde dreht sich ja bekanntlich trotz weiblicher Intuition und der Tatsache, das sich Frauen zum zeitlichen Ablauf genauso verhalten, wie ein schwarzes Loch. Und so kommen wir denn trotzdem vor dem Mittagessen und vor meiner Abschlußprüfung zum Facharzt auf die Strasse Richtung Heimat.

Claudia markiert die Richtung mit der Leidenschaft, mit der ein Jagdhund die Beute anzeigt. Und so kommen wir, mit den üblichen Unterbrechungen für die Rauchergemeinde, zügig voran. Wir kreuzen den Rhein per „Kreiselfähre“ und fragen uns, was der Mann am Steuerrad wohl zum Frühstück hatte, oder sich heimlich in den Kaffee gießt ……. aber Anlegen auf der anderen Seite klappt noch……

Zur Belohnung für den überstandenen Kreisel gibt es dann aber eine Mittagspause im Mönchshof. Bitte keine Anfrage wo, ich bin gegen Mittag dann doch völlig orientierungslos und folge nur noch….
Aber nett ist es dort. Man fährt hier direkt mit dem Mopped vor den Tisch an dem man sitzen möchten…..
Zumindest machen das 2 Harleyfahrer, die uns ihren Tisch anbieten, das sich sich auf den Weg machen wollen. Da beide ein Custom-Model mit Hinterradreifen in der Breite „Plateau/30“ fahren, dürfte der Weg ein Gerader sein. Ihre Bikes sehen zugegebenermaßen fantastisch aus, können den Eindruck dann aber beim Rangieren und daher, so nehme ich an auch beim Fahren nicht halten.
Mal vom infernalischen Klang abgesehen ist das Hin- und Hergeschiebe eher peinlich. Aber gut, die Dezibel reißen es dann wieder raus, Gott sei Dank.
Essen, Getränke und Gesellschaft ansonsten fabelhaft, also, was will man mehr……

Unterwegs, noch knapp 1 Stunde bis Heimat, verabschiedet sich Reiner in Richtung Autobahn um die letzten Kilometer dann doch zügig abzufahren. Man staune. GS geht also doch auf Autobahn, aha……

So lässt er mich mit den beiden Damen allein, die den letzten Zwischenstop an einer Eisdiele in Schwelm absolvieren wollen.
Ich lasse mich von den Schwelm-erprobten Guides durch die Irrungen und Wirrungen eines auf Crack befindlichen Städteplaners lotsen und schließlich und endlich landen wir an der eher unscheinbaren, aber nach Aussage der Damen bombfortionösen Eisdiele.
Man ist extra einen kleinen Umweg gefahren, da man nicht wusste, ob meine Landmaschine zwischen den Pollern der „Abkürzung“ durchpassen würde.
Ich muss kurz schlucken und mir ein Tränchen der Freude aus den faltigen Augenwinkeln wischen.
Man denkt an mich……
Und so genießen wir noch ein Eis und ein bisschen Smalltalk, beobachtet vom einzigen Privatdedektiv Schwelms, der offensichtlich über der Eisdiele wohnt (siehe Fotos), also quasi dem Schwelmer Magnum…. und machen uns dann auf den Restweg. Bine Richtung Witten, Claudia nach Essen und ich in die Ansammlung spärlicher Lehm- und Basthütten in Oer-Erkenschwick……

Tja, das war es dann auch für das Wochenende.
Man möge mir verzeihen, das ich keine genaue Wegbeschreibung abgebe, aber die Strassen sehen, wenn man nur hinterher fährt alle gleich aus. Ich bitte um Verständnis.

Mein Fazit, wie immer und immer wieder gerne, keiner ist zurückgeblieben, keiner ist gestrandet.
Ca. 800 km feine Landstrasse, gut, ich hatte zwangsläufig etwas Autobahn mit dabei, und das Wetter spielte halbwegs mit, zumindest sind wir nicht „richtig“ nass geworden.
Mein Dank an Claudia und Reiner fürs „Guiden“ und zur Verfügung stellen ihrer Ortskenntnisse, danke an Bine für den Beweis, das das Ganze auch ohne „GS“ auf dem Tank geht und noch einmal Dank an alle drei für ihre Zeit und Gesellschaft.
Mein besonderer Dank geht noch einmal an Claudia, die mir für den Rest meines Lebens das geliebte Mettbrötchen „versaut“ hat (der ist nur für Insider)………..

In diesem Sinne ……….

Aber halt!
Wer hier regelmäßig mit liest, weiß, das ich die geneigte Leserschaft nicht entlasse, ohne etwas mit auf den Weg zu geben. Und daher heute aus der Rubrik:

Unnützes Wissen für den Smalltalk

Wer sich auf den Moppedtreffs in der Eifel, aber auch sonstwo herumtreibt, der wird feststellen, das das Durchschnittsalter eines deutschen Moppedfahrers / einer deutschen Moppedfahrerin deutlich nach oben geht. Und gerade in der Eifel ist es mir wieder aufgefallen. Ich fühlte mich von alternden Motorradfahrern auf den offensichtlich so beliebten GS der bajuwarischen Marke geradezu verfolgt.

Ich hatte aber dann, am Montag nach der Tour durch Zufall das Vergnügen mich mit einem alten BMW-Ingenieur im Ruhestand zu unterhalten, der damals, also irgendwann in den 80ern an der Entwicklung der „Ur-GS“ beteiligt war.
Er bestätigte im großen und ganzen meinen Eindruck nicht nur. Er erzählte mir auch, das man in den BMW-Entwicklungsetagen mittlerweile das GS nicht mehr mit „Gelände Sport“ übersetzt sondern mit „Geriatrie Sport“.
Und nicht nur das. BMW Motorrad denkt offensichtlich darüber nach, den Markt altersmäßig nach oben zu erweitern. So sind erste Pläne für Rollatoren mit TFT-Display, grobstolligen Reifen und Aluminium-Packtaschen für die Medikamente „on tour“ bereits in den Schubladen der Vorstandsschreibtische zu finden.
Der Bau oder zumindest die Beteiligung an Alten- und Pflegeheimen ist schon über das Planungsstadium hinaus und der Ankauf und die Gründung von Bestattungsunternehmen geht im Geheimen gut voran.
Man hat erkannt, das man die Klientel, die ja schon beim Kauf des zweirädrigen Fortbewegungsmittels leichte Verwirrungserscheinungen gezeigt hat, bis an ihr Lebensende begleiten muss und will.
Und er endet das Gespräch mit den Worten, ich zitiere:

BMW ist sich seiner Verantwortung wohl bewusst!

Verfasser möchte ungenannt bleiben….

In diesem Sinne…… nu aber wirklich …..


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