Tag 07 oder das wird aber ruhig …..
…aber es war abzusehen. Uli hatte im Vorfeld um 2 Übernachtungen in Avignon gebeten, denn hier ist schließlich und endlich auch der Wendepunkt unserer Tour. Morgen geht es nach Nord-Osten, danach ziemlich eindeutig Richtung Norden.
Das Ende naht also, ist aber noch nicht abzusehen. 6 Tage bleiben uns noch.
Wir frühstücken heute morgen um 8 Uhr relativ entspannt, da heute nicht gepackt werden muss.
Das Frühstück im Garten ergibt sich aus der Tatsache, das unser Hotel als „Hotel & Jardin“ firmiert und tatsächlich hat man in Mitten der Hektik einer recht großen Stadt ein kleines Refugium geschaffen, wo wir, unbelästigt vom Baulärm und dem Lärm des üblichen Straßenverkehrs unseren Kaffee genießen können. Seeehr angenehm. Was auf dem Beitragsbild deutlich sichtbar ist. Ich weile nämlich nicht mehr in Morpheus Armen sondern erfreue mich einer lautstärkemäßig angenehmen, da kaum hörbaren Gesellschaft.
Aber auch das angenehmste Frühstück muss irgendwann enden, wenn wir noch etwas unternehmen wollen. Uli hat einen Kurztrip zur Pont du Garde geplant, knapp 30 Kilometer entfernt. Wir pfeifen daher auf französische Gesetzesvorgaben, schließlich haben wir in den letzten 6 Tagen niemanden mit gelber Warnweste gesehen, dafür umso mehr Franzosen mit kurzen Hosen und T-Shirts auf Motorrädern jenseits von 125ccm.
Wir kleiden uns also leger, verzichten aber nicht auf Helm und Handschuhe und fahren den kurzen Trip nach Pont du Garde.
Uli kennt sich aus, findest den richtigen Parkplatz und, hast Du nicht gesehen, sind wir auf dem Weg Richtung Viadukt. Erstaunlich, was die Römer ca. 50Jahre A.D. so zustande gebracht haben.
Schon ein imposantes Bauwerk, muss ich neidlos anerkennen. Wir laufen (ja, Uli ist dabei) über die untere Ebene und erklimmen sogar noch ein paar Stufen, um auf die obere Ebene zu gelangen. Dort hindert uns aber leider eine abgeschlossene Tür daran, bis zum Ende vorzudringen.
Dort nur Gruppen ab 20 und nur nach Anmeldung.
1. So viele sind wir nicht…
2. Haben wir nicht.
Also retour…….. zurück zu den Motorrädern und schließlich und endlich auch zurück nach Avignon.
Auch wen ich hier nur kurz berichte, hat sich der Besuch gelohnt, keine Frage.
Wieder in Avignon angekommen, nötige ich Uli gegen 12:30 Uhr eine Spaziergang zum nächsten Supermarkt in der Altstadt ab, will sagen, er wollte nicht alleine im Hotel bleiben und musste sich daher notgedrungen bewegen……
Mich zieht es dorthin, da ich neben den ganzen Kalorien über Baguette, Weißbrot und andere reichlichen Kohlenhydrate auch endlich mal wieder etwas Obst essen wollte.
Uli bittet mich, ihm 2 Bananen mitzubringen. Ich bin so perplex, das ich 2 mal nachfrage und auch dann nur nach schriftlicher Bestätigung Obst für meinen Mitfahrer einkaufe.
Nach der Rückkehr zieht sich Uli zu einem, wie er meint, ich aber nicht, wohlverdienten Mittagsschlaf zurück.
Mich zieht es, bar jeden menschlichen Verstandes bei ca. 30 Grad in die Joggingschuhe und ich drehe eine Runde um die Altstadt von Avignon, immer an der Mauer lang, die Mauer immer links von mir.
So finde ich dann auch tatsächlich nach ca. 40 Minuten zurück.
Der Abend beginnt gegen 16:30 Uhr (ja so früh) mit einem Spaziergang (ja, Uli ist dabei) zum Palast der Päbste um ein wenig in Kultur zu schwelgen. Der Palast liegt am anderen Ende der Altstadt und ich bin nicht wenig beeindruckt, dachte ich doch, das die Spaziergänge des Vormittags und Mittags Uli’s Monatsration schon für Juni gefüllt hätten.
Mitnichten…..
Wir schlendern vom Palast in Richtung „Brücke von Avignon“, kreuzen eine viel befahrene Hauptstraße (ich kann Uli noch gerade von einer Querung deutlich neben dem Zebrastreifen abhalten und ihn ca. 50m nach links schieben, wo wir gefahrlos 4 Spuren überqueren können) um uns die halbe Brücke anzusehen.
Und ich denke noch so: „Haben die ein Glück, das die Brücke schon vor 1000 Jahren marode war. Dann interessiert es keinen. Wehe das würde heute passieren……… Wie nennt man das? Gnade des frühen Schadens?“, da ist Uli auf dem Rückweg, diesmal freiwillig auf dem Zebrastreifen, auf er Suche nach einem Abendessen und natürlich einem Bier.
Was das Essen angeht, werden wir nicht weit vom gestrigen Restaurant fündig und da sowohl für Uli als auch für mich der erste war, gönnen wir uns ein Steak………
Den Rest des Abend verbringen wir in einem netten Lokal auf dem Weg zum Hotel, Uli mit der üblichen Gerstenkaltschale, ich mit meinem Pastis.
Die Stimmung ist gut, der Alkohol pegelt die Gefühlswelt ein und was läge also näher als Uli um ein Fazit bezüglich der ersten Hälfte zu bitte.
Er tut das:
1. Gern
2. Aus dem Stegreif.
Das Ergebnis ist weiter unten als Video zu sehen. Eine Art Zwischenzeugnis für den Zivi.
Ja, und dann geht es nach hause, bzw. ins Hotel, wo Uli vermutlich schon dem morgigen Tag entgegen schläft, während sein Zivi noch den heutigen „Pflegebericht“ zu Ende bringt.
Morgen erwartet und eine Etappe weniger als 200 Kilometer und knapp 3-4 Stunden lang. „Piece of cake“ würde der Ami sagen.
In diesem Sinne, morgen geht es weiter. Also …stay tuned …..
Und hier das Zwischenzeugnis für den Zivi……
Und natürlich dürfen auch die Bilder nicht fehlen …..