Tag 3 oder man muss nicht schnell fahren um Strafe zu zahlen…
Nach den doch Recht vielen Autobahnetappen der letzten beiden Tage, und um einem dringenden Wunsch meiner Reisegefährten entgegen zu kommen, heute also Mal ein Tag ohne Kilometer auf dem Schlappen, dafür mit Kilometern auf den Schuhen.
Nachdem wir gestern, ob den warmen Temperaturen und dem unglaublichen Verkehr in der Stoßzeit einer 1,5 Mio. Großstadt etwas ausgemergelt in Kopenhagen angekommen waren, war für heute Schonfrist angesagt, will sagen, Stadtbesichtigung und was informatives fürs Hirn.
Denise und Normand hatten bereits eine „Wandertour“ mit Führung durch Kopenhagen ausgemacht, an die ich mich gerne angeschlossen habe, obwohl ich ja eher nicht ……… Spaziergänge bei 28 Grad ……. durch die Stadt …… Ich weiß nicht.
Wusste ich dann aber doch. Um 10 Uhr ging’s los, begleitet von einer jungen, aufgeweckten und ausreichend lauten Amerikanerin aus Colorado, die seit ca. 7 Jahren in Dänemark lebt. Warum sie nach Dänemark kam hat sie nicht verraten, sehr wohl aber, das sie bleiben möchte.
Spaßige 2,5 Stunden zu Fuß durch Kopenhagen, mit allerlei kurzweiligen Geschichten zur Geschichte eben……
Nachdem uns die Colordänin schließlich und endlich entlassen hatte, eiligst zum Hauptbahnhof, denn dort, so wussten es meine Teilzeit-Weggenossen, gab es einen kostenlosen Shuttlebusse zum Carlsberg-Museum mit Freibier…….. wie hätte ich da wiederstehen können.
Aber genauso wichtig die Frage, woher wissen die beiden sowas immer ?
Also rein in den Bus, raus aus dem Bus, rein ins Museum, raus aus dem Museum, ran an die Bar. Gut, der Umtrunk bestand nur aus einem bescheidenen Pilsener aus dem Pappbecher und da wir den vorletzten Bus genommen hatten, war auch kaum noch Zeit es zu genießen, aber immerhin.
Also raus aus der Bar, rein in den Bus, raus aus dem Bus, rein in den Bus (der nach Hause), raus aus dem Bus, rein in den Laden (Lebensmittel), raus aus dem Laden und ab nach Hause. Diese Kanadier sind echt ein schnelles Völkchen…..
Nachdem Denise aus den zusammengetragenen Einzelkomponenten etwas zusammenhängend schmackhaftes fabriziert hatte,gedachte ich nach erfolgtem Mahl der Tatsache, das ich seit geraumer Zeit ein mit Kette angetriebenes Fahrzeug bewege. Also der nächste Gang nach unten. Hatte ich schon erwähnt, das unsere Unterkunft im 5. Stock eines älteren Gebäudes ohne Aufzug lag? Jeder Gang macht schlank!
Mit Kettenspray bewaffnet suchte ich also meine kleine Japanerin auf. Doch bevor ich mich mit der Kettengliederpflege beschäftigen konnte, bemerkte ich einen kleinen, näckisch unter einem Riemen des Rollback ( ja das hatte ich auf dem Moped gelassen, wegen dem 5. Stock ohne Aufzug) geklemmten, kleinen gelben Zettel, der mir dann freundlich auf dänisch mitteilte, das ich in einer Parkbucht nur für Anwohner stände und ich daher bitte für meinen Faux-Pas 750 DKK zahlen möge, wenn möglich innerhalb der nächsten 10 Tage und falls ich die Frist einhielte, gewähre man mir sogar einen Rabatt.
Wieviel Rabatt stand dort nicht, aber bei einem Gegenwert von 100€ für Falschparken ist man ja um jeden Cent dankbar.
Mit dem Gefühl, das ich nunmehr genauso angeschmiert wurde wie meine Kette, die ich dann im Nachgang noch versorgt habe, bin ich nun auf dem Weg ins Schlafgemach….
Morgen geht es Richtung Oslo und spätestens Übermorgen sollten wir über Schweden nach Norwegen vorgestoßen sein.
Dazu dann aber mehr.
PS.: Wer sich fragt, warum es denn ums Verrecken keine Bilder vom Carlsberg-Museum gibt und ob das vielleicht doch am Alkohol gelegene haben mag, mitnichten.
Uns war allen dreien einfach der Saft ausgegangen, vielmehr unseren Handys, und wo kein Saft, da auch keine Bilder…….