Such den Sack …

Bis zur Rente ....

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Rauchfrei seit 1138 Tagen.......

Smoke free for 1138 days.......

Tag 4 oder „Wie krieg ich das jetzt hin….“

Tag 4 oder „Wie krieg ich das jetzt hin….“

Damit meine ich die Frage, wie man von leichter Urlaubskost auf „schwere Geschichte“ wechselt. Aber den Versuch starten ich ein paar Zeilen tiefer.

 

Aber, den Versuch starten ich erst Morgen. Ich bin quasi am Popo der Welt und habe keinen Handyempfang. Ich habe mich zwar hier für ein paar Euronen in das heimische WiFi „eingekauft“, stelle aber fest, das meine Oma im Rollstuhl mit 2 Platten Reifen im Sand schneller wäre. Der Upload eines Bildes hat gerade 15 min. gedauert, bei 20 Bildern sind die von mir eingekauften 120 min aber schnell rum.

Ich belasse es daher für heute und ergänze alles morgen.

Stay tuned……

 

Nachtrag vom 07.07.2019:

Vorgestern bin ich wieder zu Hause aufgeschlagen und nachdem ich alle Daten gesichtet und gesichert habe, wird es Zeit den Tag in der Normandie zu ergänzen. Wenn ich mich auch schwer tun werde, die Gefühlsituation des Tages, gerade am Vormittag wieder wachzurufen. Ich hoffe, es gelingt mir beim Betrachten der aufgenommenen Bilder.

Die Nacht habe ich gut bis sehr gut verbracht. Das Gepäck ist schnell verstaut, der Kaffee getrunken und gegen 9 Uhr bin ich wieder auf dem Weg. Bei meiner Anfahrt gestern, bin ich kurz vor der imposanten Autobrücke, die nicht weit vom Campingplatz die Seine überquert links abgebogen. Diesmal erlaubt mir mein TomTom sie zu nehmen.

Ich bewege mich auf kleineren Straßen in Richtung Normandie und damit in einen Küstenbereich, der in den letzten Tagen auf Grund des 75-jährigen Jubiläums des D-days wieder in das und speziell in mein Bewußtsein gedrungen ist.

Bei der groben Planung der Tour war mir eigentlich schnell klar, das dieser Bereich der Normandie mehr Aufmerksamkeit verdient hat, als nur daran vorbei zu fahren. Als Mitglied einer Generation, die Krieg nie erlebt hat und deren Bildung in dieser Hinsicht auch schulisch nie unterstützt worden ist, muss ich mir also meine Informationen selbst erfahren.

Ich komme mit der Geschichte zum ersten Mal in Asnelles in Berührung, als ich von der Hauptstrecke nach rechts in den kleinen Ort abbiege, um eine Pause einzulegen und mir das dort aufgebaute Monument anzuschauen.
Der Küstenort ist klein und beschaulich, das Wetter mit teilweise bedecktem Himmel angenehm. Einzig der heftige Wind, der vom Wasser herüberzieht ist unangenehm, aber nur deshalb, weil er feinsten Sand vom Strand mitbringt, der sich dann überall im Ort auf den Straßen wie feiner Puderzucker niederlegt.

Ich nutze die Pause, und schaue mir das Monument näher an. Insbesondere sind für mich die aufgestellten Fahnenmasten interessant, an deren Spitzen die Flaggen der Länder wehen, die damals Soldaten an die Küste geschickt haben. Und es sind derer viele, die ich zumindest so nicht auf dem Schirm hatte.
Als ich mir die Gedenkstätte und die Tafel mit erklärender Inschrift näher ansehe, habe ich eine Art Kopf-Kino und rufe längst vergessene Bilder aus dem Hollywood-Film „Der Soldat James Ryan“ ab, in dm Tom Hanks auf die Suche nach eben jenem Soldaten geht, der nach Hause geschickt werden soll, da die Familie von ihren 3 Söhnen bereits 2 verloren hat.

Insbesondere die lange und in ihrer brutal wahrheitsliebenden Darstellung einschüchternde Eingangssequenz ist mir nach all den Jahren in Erinnerung geblieben. Es ist der D-Day und der Tod vieler Soldaten, die es unter dem Maschinengewehrfeuer der Deutschen nicht einmal bis an den Strand schaffen wird in aller Härte auf der Leinwand „ausgespielt“.

Dies geht mir durch den Kopf, als ich unter heftig wehenden Fahnen, mit dem feinen Sand im Gesicht die Inschrift lese.
Mich beeindruckt der Mut und die Entschlossenheit der restlichen Welt tief, ein tausendjähriges Reich zu verhindern.

Ich bleibe deutlich länger als die übliche Zigarettenpause.

Und doch treibt es mich weiter. Unterwegs lese ich bei der Durchfahrt durch Saint-Laurent-sur-Mer das Hinweisschild zum Omaha Beach, ein Name, der untrennbar mit dem D-Day verbunden ist.
Ich fahre also rechts ab und erreiche nach ein paar Metern den Strand.
Umgeben von kleinen Museen dem ein oder anderen, gottseidank recht unscheinbar gehaltenen Verkausfstand, einem Restaurant und einer Bar erreiche ich den Parkplatz gegenüber dem Monument.
Die Maschine geparkt, erreiche ich nach ein paar Metern das imposante Monument, das man hier zu Ehren der Gefallenen aufgestellt hat.
Neben den „üblichen“ Touristen fallen mir auch viele Junge Leute auf, die offensichtlich in Gruppen hier angereist sind.
Und tatsächlich freut es mich doch, zu sehen, das es Schulsysteme gibt, die offensichtlich diesen jungen Teil der Geschichte nicht einfach ausblenden, so wie es das Schulsystem zu meiner Zeit getan hat.
Man muss sich an Fehler erinnern, bzw. daran erinnert werden, um aus den Fehlern dauerhaft zu lernen.

Der Weg führt weiter, wenn auch nachdenklicher, als die letzten Tage.
Auf dem Weg greife ich noch etwas Essbares in einem kleinen Supermarkt in Les Veys ab, suche mir einen Campingplatz, den ich auch schließlich in Les Pieux, direkt an der Küste finde.
Schöner Platz, angenehmes aber windiges Wetter und nur ein paar Schritte bis zum Strand. Auch hier hat mich die Camping-App wieder ausgesprochen gut bedient.

Der Aufbau geht heute etwas langsamer vonstatten, der Wind ist nicht gerade hilfreich. Aber schließlich und endlich bekomme ich das Zelt in einen Zustand, den es auch trotz des Windes bis morgen früh hoffentlich beibehalten wird.

Der abendliche Sonnenuntergang ist beeindruckend und verwischt ein wenig die weniger angenehmen Gedanken, die den heutigen Tag bestimmt haben.

Und was morgen kommt, wir werden sehen.-
Zeit für einen Pastis und mein üblicher Gruß zum Tagesschluß:
Stay tuned……

Diesen Track musste ich leider aus den Bildern wieder zusammenstellen, da mein TomTom unterwegs abgestürzt war. Ist aber zu 90% richtig….

Gesamtstrecke: 282.78 km
Maximale Höhe: 155 m
Minimale Höhe: -0 m
Gesamtanstieg: 2474 m
Gesamtabstieg: -2527 m
Download file: Südküste-20190626.gpx

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