Und das war es auch schon wieder.
Heute geht es nach Hause.
Das Wetter macht es mir morgens aber auch recht einfach. Müsste ich heute nicht unterwegs sein, wäre das ein tag für Wandern, Sport und Sauna.
Mein Navi bietet mir die Strecke nach Hause mit knapp 310km an. Wahlweise nur über die Landstraße, mit 6 Stunden Dauer, oder über die Autobahn mit ähnlicher Distanz aber nur etwas über 3 Stunden Dauer.
Ich entscheide mich für die Landstraße. Es ist schließlich trocken und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Allerdings sind heute die Temperaturen doch eher im herbstlichen Bereich. Wir werden sehen.
Erstmal zahlen, bevor es zum Frühstück geht. Ich erfahre, das meine Entscheidung, mein Zimmer erst bei der Abreise wieder säubern zu lassen mir einen Gutschein von 5€/Tag einbringt und so sind meine Getränke aus der Bar tatsächlich „für lau“. Es freut des Campers Herz.
Die Übernachtung schlägt mit 84€/Tag zu Buche inkl. Frühstück, was ich gerne ob des Preis-Leistungsverhältnisses bezahle.
Wer sich mehr für das Hotel interessiert, hier geht es zur Webseite. Ganz klar für mich eine Adresse die ich mir für spätere Reisen merken werde.
Ich starte gegen 9:30 Uhr, in der Regenpelle. Wer mein gestriges Scharmützel mit dem Wetter gelesen hat, weiß worauf ich hinaus will. Nur die Pelle schafft trockenes Fahren.
Und tatsächlich ist dem auch so. Der Himmel ist zwar bedrohlich dunkel, aber es fällt kein Tropfen.
Ich fahre nach einiger Zeit Richtung Spangdalem und irgendwie triggert der Ortsname, ich kann nur nicht sagen woher. Bis ich an der US-Kaserne vorbei fahre, in der sicher mal mehr los war, die aber offensichtlich noch im Betrieb ist und die, wie man im Netz nachlesen kann Teil der 3. Air Force mit Hauptsitz in Rammstein ist und zur europäischen Air Force gehört. Dammich sind die Amis nahe…….
Während ich aufs Navi schaue, um zu sehen, was hier auf dem Lageplan denn im Bereich der AirBase eigentlich angezeigt wird, fällt mein Blick auf den Straßennamen, den der Routingexperte anzeigt.
Route de Gottfried von Boullion, dem Erfinder der getrockneten Suppenessenz.
Gottfried, geb. ca. 1060, verstorben ebenso ca. 1100, hat ja, wie sicher vielen bekannt ist, die sich mit unnützem historischem Wissen beschäftigen, sein Leben der gekörnten und getrockneten Essenz von Suppensud gewidmet, deren Verwirklichung er bis zu seinem Lebensende nahezu perfektioniert hatte und das mit den einfachen Mittel der damaligen Zeit. Und vegan konnte er auch schon! Einige Jahrhunderte später hat es sich ja bekannterweise der badische Seifensieder und Hobbykoch Friedrich-Heinemann Brüh zur Aufgabe gemacht, Boullions Errungenschaft mit einem genialen Marketingtrick in eine leicht zu transportierende Form zu bringen. Der heute noch in aller Munde bzw. in allen Kochtöpfen vorkommende Brühwürfel war geboren.
Wer hätte das gedacht…..
Und während die geneigte Leserschaft dem geschriebenen Unsinn der letzten Zeilen folgt, komme ich fahrtechnisch gut voran.
Nichtsdestotrotz wird mir die Fahrt auf den Landstraßen irgendwann zu lang und ein paar Kilometer vor Köln nehme ich die Autobahn wieder in die Routenberechnung auf und fahre kurz vor Köln auf die A1.
Und wie es der Belzebub will, zeigt mir das Wetter trotz unseres „Gentlemen agreement“ eine lange Nase und lässt nunmehr den Regen heftig fallen.
Dazu noch den ein oder anderen Stau um Köln herum, eine Prise stockender Verkehr beim Wechsel von der A1 auf die A43 und fast zum Ende, also Höhe Herne noch mal ein ausgewachsener Stau. Oh Himmel, das Ruhrgebiet hat mich wieder.
Den Rest fahre ich ohne Autobahn und reihe die Perlen der Ruhrgebietsarchitektur an der Schnur auf. Das Ende von Bochum, die volle Dröhnung Herne, Recklinghausen und nicht zuletzt Oer-Erkenschwick, dieses vor die Säue geworfene Kleinod ehemals urbanen Lebens…muuhahaha….
Und dann, Business as usual. Und damit ist die Geschichte dieser Geburtstagstour auch schon wieder zu Ende erzählt. Mal schauen, was mir nächstes Jahr so einfällt.
In diesem Sinne…..