Tag 11 oder wo waren wir den heute ……
Manchmal ist es dann doch für die alten grauen Zellen schwer, dem Geschehen nachzukommen und alle Vorkommnisse zu speichern.
Ich muss also tatsächlich die Geodaten der Bilder zu rate ziehen und versuche den Tag so zu rekonstruieren.
Wir haben mittlerweile eine gewisse Routine entwickelt, was das morgendliche Frühstück angeht. Also weniger den Inhalt, der doch sehr vom Übernachtungsstandort abhängt, eher von der Uhrzeit.
Zwischen 8:00 und 8:30 Uhr zieht es uns an den Koffeintank und die darum herum aufgebauten Leckereien.
Nicht das wir uns mühen müssen, um diese Zeit hellwach am Büffet zu stehen. Man(n) muss eher zugeben, das eine übereifrige Blase den inneren Wecker grundsätzlich auf 6 Uhr stellt und uns dann noch ein paar Minuten gönnt, bis wir dem Frühstück entgegen stolpern können.
So auch heute in Brig.
Aber, gegen 9:00 Uhr zieht es uns wieder auf die Straße, die heute im „Ländle“, also Badde-Württembersch enden soll.
250 Kilometer und ca. 6 Stunden Fahrt stehen auf der Agenda. Also zügig, die Herren…..
Ich „hangele“ mich mal ein wenig an der geplanten/gefahrenen Tour und den Bildern entlang.
Wir fahren zunächst von Brig Richtung Nordosten um dann, haarscharf dem Autozug ausweichend nach links abzubiegen um über Gletsch, Belvedere und Tiefenbach nach Realp zu kommen, also quasi über den Furka-Pass. Der hatte für Uli besondere Bedeutung, da die Abfahrt, unter anderem gespickt mit den Kurven der „James-Bond-Straße“ einen recht tiefen Blick ins Tal zuläßt, was bei Uli zu Schwindelanfällen führen kann und er sich somit rein optisch eher an der Bergseite orientieren muss. Geht aber alles klar.
Wir nehmen nach dem Aufstieg einen Kaffee am Passscheitel und begeben uns dann auf „Bergabwege“.
Auch den Abstieg meistert der ältere Rheinländer halbwegs mit Bravour und so können wir ohne nennenswerte Verluste den Weg weiterführen Richtung Andermatt und weiter zum Vierwaldtstädter See.
In Ingenbohl nötige ich Uli eine Kaffeepause ab, der Mann würde sonst einfach durchfahren.
In Gersau müssen wir eine Zwangspause einlegen. Die Straße ist gesperrt. Ein Kollege auf dem motorisierten Zweirad ist verunfallt. Der Fahrer/die Fahrerin ist bereits abtransportiert, die Maschine liegt noch auf der Straße und die Staatsanwaltschaft ist noch mit der Sicherung des Unfallortes per Drohne befasst. Wir unterhalten uns mit dem Schweizer Polizisten, der uns rät, während der Zwangspause Regenkleidung überzuziehen. Sein Regenradar auf dem Handy zeigt eindeutig aufkommende Gewitter.
Wir können das in der Schweiz nicht selbst nachvollziehen, da die Schweizer als Nicht-EU-Staat einen Scheiß auf Roaming-Abkommen geben, zumindest was das Internet angeht und tatsächlich für 100MB 14,99FR wollen. Ich zahl 3 € weniger für meinen gesamten Monatsplan in Deutschland mit 8GB!.
Alles in allem muss man sagen, das die Schweizer vielleicht ein für unsere Verhältnisse „bombiges“ Monatseinkommen haben, dafür haben sie aber auch durch die Bank „bombastische“ Preise. Ist eben alles relativ.
Wir werfen und also in die Regenpelle und dürfen nach ca. 20 Minuten Wartezeit weiterfahren.
Dem Unfallopfer toi toi toi. Die Maschine war in zwei Hälften geteilt und es sah nicht nach einem leichten Unfall aus.
Die polizeiliche Voraussage des Wetters zeigt sich als fundiert und richtig. Nur ein paar Minuten, nachdem wir die Unfallstelle passiert haben, beginnt es nicht heftig, aber ausdauernd zu regnen.
Blitze erhellen den Himmel und der Donner folgt in kurzem Abstand.
So fahren wir weiter und trauen uns auch eine Stunde später noch nicht, das Regenkondom abzulegen.
Weiter geht es über Küstnacht, Luzern, Rotheburg, Lenzburg und anderen kleinen Orten in der Schweiz schließlich über die Grenze nach Baden-Württemberg und dort genauer nach Birndorf.
Hotel/Restaurant „Zum Hirschen“ ist als Übernachtungsadresse, so kann man jetzt nach einem ersten Eindruck und einem leckeren Abendessen sagen, eine Adresse, die man sich merken muss.
Wir speisen gegen 17:30 Uhr lecker lokal bodenständig und genießen die heimische Braukunst.
Uli erfährt bei der Bestellung eines Obstbrandes, das im Haus eine eigene Destillerie für Hochprozentiges sorgt. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, das breiter nicht sein könnte. Und so überlasse ich ihn gegen 19:30 Uhr dem Brennmeister und gehe auf mein Zimmer, um diese Zeilen zu schreiben.
Mal schauen, wer morgen pünktlich zum Frühstück erscheint …….
Ich muss den Alkoholgenuss langsam wieder zurückfahren. Zu Hause ist bei dem Thema wieder Schmalhans angesagt….
Stay tuned für den morgendlichen Report und die Frage, wer es pünktlich geschafft hat……..
Und hier Uli’s Abfahrt vom Furka-Pass, also mehr der Furka-Pass, irgendwo auf der Strecke ist Uli und ich habe das Video lange genug aufgenommen um ihm eine Auftrittschance zu geben.
Und hier natürlich noch die Bilder, meine „Fans“ kennen das ja schon……